23. Internationale Elbefahrt 2017

Geschafft

13.07.2017   Ausdauertest mit Gegenwind - Foto: F. BruderPrettin, 13 Juli 2017, 20:00 Uhr: „Es sind jetzt alle eingetroffen. Die letzten habe ich vorhin gerade ankommen sehen.“ , sagte  Heiko Kämpfe von den Wassersportfreunden Prettin am Telefon.

Die Tageseinteilung für die Super-Etappe von Riesa nach Prettin war recht unterschiedlich. Während das erste Boot nach den 60 Kilometern bereits um 13:45 Uhr an Zielort eintraf und damit die freie Platzwahl auf der Zeltwiese und an der Kaffee-Tafel hatte, legten andere gelegentlich Zwischenstopps ein. Einige gingen in Belgern an Land, andere pausierten mit einem Stadtbummel in Torgau.

Keinem bleib jedoch der stramme Gegenwind über den gesamten Tag hin erspart.  Das ist jedes Mal eine Herausforderung insbesondere für die Canadierfahrer, deren Boote eine deutlich größere Windanfälligkeit zeigen als die Kajaks.

Am Ziel in Prettin hatten die Wassersportfreunde alles gut vorbereitet, damit die leeren Akkus wieder aufgefüllt werden konnten. Es gab ein reichaltiges Kuchenbuffett und abends wurde bei schönem lauen Sommerwetter gegrillt.

Bilder aus Prettin haben die Wassersportfreunde auf ihrer Homepage eingestellt.

Stopp in Meißen

12.07.2017   Meissen - Foto: Falk BruderEinige sind heute auf dem Weg nach Riesa an Meißen vorbei gepaddelt, andere haben einen Zwischenstopp eingelegt und den noch regenfreien Tagesabschnitt für einen Rundgang duch die Stadt des Prozellans genutzt. 

Dann aber hieß es, Schotten dicht machen, denn von oben gab es reichlich Wasser. In Riesa wurden die Teilnehmer, wie stets mit Herzlichkeit und gutem Essen empfangen. Die Stärkung ist auch nötig, denn morgen erwartet alle die längste Etappe. Bis nach Prettin sind es 60 Kilometer. Da wurde das Frühstück auf 05:00 Uhr festgesetzt.

Na denn: Gute Fahrt!

Wildschweine

2017 Dresden - Foto: LUNAPADDLERInzwischen haben die Teilnehmer das Bootshausgelände des CKV Coswig erreicht.

Am Montag erlebten sie das wunderschöne Panorama des Elbsandsteingebirges. Ein ungewisses Gefühl bedrückte den Gesamtleiter, Harald Zeiler, denn es war ihm nicht ganz klar, wie es mit den Zeltmöglichkeiten in Stadt Wehlen aussehen würde. Hintergrund ist, dass das Gelände in letzter Zeit zweimal von Wildschweinen heimgesucht wurde. Die Rotte der Schwarzkittel hat die Wiesen doch arg in Mitleidenschaft gezogen. Aber die Dresdner Kanuten haben das Gelände nach besten Kräften wieder hergerichtet, sodass zwar im Uferbereich noch keine optimalen Zeltbedingungen waren, jedoch die oberen Wiesen top in Ordnung waren.
Spontan gab es unter den Teilnehmern eine Sammlung, mit deren Erlös die Dresdner Kanuten dann das Material für die weiteren Aufräumarbeiten mitfinanzieren können. Dafür gebührt allen Gebern Dank!

Da zur Zeit ganz Deutschland von starken Regengüssen überschüttet wird, bleiben auch die Teilnehmer nicht verschont. Zum Glück jedoch hatte Petrus ein Einsehen und holte für die Zeit der Stadtdurchfahrt durch Dresden die Sonne hervor. Damit konnten insbesondere die weither angereisten Gäste den einmaligen Blick auf die barocke Altstadt von Dresden erleben.

Am Abend auf dem Platz in Coswig waren dann aber schon bald alle Sachen wieder getrocknet und die Stimmung ungetrübt.

Die 23. Internationale Elbefahrt ist eröffnet

23. Internationale ElbefahrtAm Samstag, 08. Juli 2017, wurde in Decin (CZ) die 23. Internationale Elbefahrt offiziell eröffnet. Zuvor waren die Teilnehmer (insgesamt 85) aus allen Teilen Deutschlands, aus den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Neuseeland nach Dresden angereist. Dank gilt auch unseren Partnern von Wricke-Touristik, die den Sammeltransport von Hamburg aus abgesichert haben.

Nicht nur bei der Eröffnung mit dabei waren die Vizepräsidentin Freizeitsport des DKV, ISA Winter-Brand und der Vizepräsident Umwelt des Hessischen KV, Stephan Grunewald. ISA Winter-Brand wird die Fahrt bis zum kulturellen Höhepunkt in der Lutherstadt Wittenberg mitpaddeln. Insgesamt wollen 67 Teilnehmer die gesamte Strecke bis Hamburg zurücklegen.

Am Sonntag fuhr ein Bus die Teilnehmer in zwei Gruppen an den Startplatz in Usti n.L. Erstmalig führt damit die Internationale Elbefahrt über die gesamte frei fließende Strecke von der Staumauer in Usti n.L. bis zur großen Mauer in Geesthacht.

Hier gab es nochmals eine Belehrung für alle, denn die Tour findet auf einer Bundeswasserstraße statt und die dort verkehrenden Fähren (mit und ohne Gierseil) stellen immer wieder eine Herausforderung für Paddler dar.

Bei heißem Sommerwetter ging es auf die erste Etappe, die mit 25 Kilometern Länge so zum Eingewöhnen war. Es war auch kein Gepäck an Bord, denn die Zelte standen ja bereits am Ankunftsort. Wer Lust hatte, konnte sich ja am Ziel in Decin mit einem wohlschmeckenden Gerstensaft aus tschechischer Produktion abkühlen.
Ab Montag wird die Fahrt dann zur klassichen Gepäckfahrt, denn die gesamte Ausrüstung ist mit im Boot. Der Fotoapparat sollte jeodch wasserdicht an Deck und griffbereit sein, denn die Tour führt mitten hinein in das herrliche Panorama des  Elbsandsteingebirges.

Grußwort zur 23. Internationalen Elbefahrt 2017

falk donaudeltaGuten Tag, mein Name ist Falk Bruder und ich bin Elbefahrer. Als freier Journalist schreibe ich auch darüber (z.B. im KANU Magazin).

Am 8. Juli geht es wieder los, der Tross der 23. Internationalen Elbefahrt startet dann im tschechischen Usti nad Labem. Ich freue mich darauf, nach 2014 wieder selbst Teilnehmer zu sein und die Elbe drei Wochen lang auf eigenem Kiel zu befahren. Ich wünsche mir und allen Teilnehmern angenehme Temperaturen, freundliche Winde, spannende Erlebnisse und ein harmonisches Miteinander auf dem Wasser und an den Ufern.

Für mich ist die Elbe ein ganz besonderer Fluss, den ich, auch abseits der Internationalen Elbefahrt, auf vielen Kilometern mit den unterschiedlichsten Stimmungen erlebt habe: Frühlingserwachen an den Ufern mit dem ersten scheuen Grün an Baum und Strauch. Herrliche Sonnentage, deren Hitze nur mit einem kühlen Bad erträglich wird. Herbstnebel, dessen mystischer Hauch Entfernungen verschleiert und Geräusche unwirklich erscheinen lässt. Oder den eisekalten Wintertag auf glasklarem Wasser, das selbst noch nicht weiß, ob es den Aggregatzustand von flüssig zu fest ändern soll.

Die Elbe ist für mich deshalb so besonders, weil überall Geschichte zu spüren ist: oftmals tragisch, aber letztendlich doch hoffnungsvoll und voller Freiheiten – war die Elbe doch ehemals Grenzfluss des geteilten Deutschlands.

Außerdem ist die Elbe Deutschlands einzigartiger Strom, der auf seinen 727 Kilometern von der tschechisch-deutschen Grenze bis zur Kugelbake nur durch das Wehr in Geesthacht unterbrochen wird. Das schafft auf so lange Strecke nur noch der Rhein und ermöglicht für mich als Paddler unbeschwertes Vorwärtskommen. Das wird, so hoffe ich, auch so bleiben – die Ausbaupläne gehören jedenfalls in den Reisswolf.

Darüber hinaus ist die Elbe nie langweilig: geschichtsträchtige Städte an den Ufern wechseln ab mit relativ naturbelassenem Lebensraum – abwechslungsreiche Kulturlandschaft, dazwischen langgestreckte Biotope ohne Gleichen mit vielfältiger Tier- und Pflanzenwelt. All das mitten in einem bunten Europa.

Wer die Elbe schon kennt, weiß, was ich meine. Wer es nicht weiß, dem erkläre ich es gerne unterwegs, denn von mir aus kann die 23. Internationale Elbefahrt losgehen. Ich bin nämlich angemeldet. Ihr auch?